mixxmaster’s blog

Gastbeitrag: Insomnia

Jun 24th 2009
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Diesmal gibt es hier einen Gastbeitrag zu lesen. Unter dem Synonym InFeaRence (Name ist mir bekannt) schreibt ein Schlafloser seine etwas wirren Gedanken nach einem langen und anstrengenden Tag nieder. Mir gefiel die Idee und biete hier gerne die Plattform für sowas an.


 

Betroffene liegen quälend lange wach, in Extremfällen sogar stundenlang, bis sie einschlafen, oft nach ungewohnter körperlicher oder geistiger Anstrengung. Teilweise fühlen sie sich unruhig und machen sich in dieser Wachphase viele Gedanken. Sie können nicht abschalten und sagen sich, dass es vernünftiger ist, einzuschlafen. In Extremfällen kommt es zu einer Art Schlaflosigkeit. Die eine Seite versucht einzuschlafen, die andere hält sie davon ab. Die Gedanken und Gefühle, die normalerweise im REM-Schlaf verarbeitet werden, kommen quälend in unwirklichen Phantasien vor das innere Auge des Betroffenen. Ab etwa 3 Stunden Schlaflosigkeit ist es beinahe unmöglich, noch einzuschlafen. Oft schlafen betroffene Personen die ganze Nacht nicht ein. Besonders unangenehm ist daraufhin der nächste Tag.

Schlafstörung - Wikipedia

Entschuldigt bitte das doch recht lange Zitat. Ein Wunder, dass dieser Artikel es dennoch auf mixxmeisters qualitativ hochwertiges Blog geschafft hat. Vielleicht gehe ich das nächste Mal auf Nummer sicher und zitiere den Pschyrembl.
Dennoch trifft dieser Absatz wohl am besten die inzwischen vergangene Nacht. Doch zurück zum Anfang.

Im Anfang war das Wort,… [Joh 1,1]
Schon wieder ein Zitat. Ich habe irgendwie die Befürchtung, dass mich diese Zitate heute noch verfolgen werden.
Am Anfang war ein mühsames Aufstehen. Gefolgt vom sofortigen Pflichtbewusstsein, an diesem jenen Montag eine wichtige Tätigkeit auszuüben - ja sogar ein wichtiges Projekt fertig gestellt zu haben. Die ersten Schritte schwer und mühsam. Der ganze Körper fühlt sich etwas kränkelnd, doch auf solch Nichtigkeiten kann angesichts der großen Aufgabe keine Rücksicht genommen werden.
Also raus aus dem Bett, unter die Dusche, rein in nicht ganz verschwitzte Kleidung (vorher mit scheinbar reichlich - am Ende des Tages jedoch nicht ausreichend “Axe” Deo den Körper bedecken - und ab zur Arbeit.
Im vollen Bewusstsein, diesen Tag nicht ohne zusätzliches Doping in Form legaler oder auch illegaler Drogen durchzustehen und gleichzeitiger Angst vor heimischer Exekutive den Gedanken an ungesetzliches sofort verwerfend raus aus dem Bus und hinein ins Büro.
Dort angekommen wurde erstmal ein mürrisches “Guten Morgen!” in die Runde geraunzt (es war 10:30 - wohlgemerkt eine sehr unchristliche Zeit für Nachtschattengeschöpfe wie unsereins), danach kurze Teambesprechung und sofort los, kleinere Präventivtätigkeiten für das große Projekt des Tages erledigen.
Diese kleineren Besorgungen verschaffen einem dann die Gelegenheit, den örtlichen Supermarkt aufzusuchen und sich mit 2 Dosen RedBull(tm) SugarFree einzudecken (noch im naiven Glauben, dass diese lächerliche Menge das dadurch wohl erst richtig geweckte Verlangen nach dieser eigenartigen Substanz nie stillen wird).
Dann endlich auf zur wirklichen Arbeit. Wie vorhin schon erwähnt hielten sich die beiden Döschen flüssige Energie jedoch nicht allzu lange, deshalb wurde noch ein zweiter besuch beim modernen Krämerladen fällig. Diesmal wird gleich mit 6 Dosen vorgesorgt - sicherheitshalber.
Die Arbeit selbst verdient keinerlei weitere Erwähnung. Außer, dass sie circa 10 Stunden in Anspruch nahm, am Ende von Erfolg gekrönt wurde und während der Ausführung derselbigen noch das restliche RedBull getrunken wurde.

Es ist spät am Abend und man verlässt wohlverdient das Büro um sich auf den Nachhauseweg zu machen. Doch schon auf diesem Wege, wird man das Gefühl einer leichten Überdosis an Konzentrationsschwäche sowie leichten Endorphinschüben und spontanem Kichern nicht los. Daheim angekommen hat dieses Gesamtgefühl einen noch nicht verlassen, vermindert sich jedoch nach einiger Zeit. Nun ist es fast Mitternacht, und im vernunftbetonten Verstand regt sich der Gedanke eines frühen Zubettgehens, um für den morgigen Tag wohlauf zu sein, auf dass die Arbeit nicht umsonst gewesen.
Die Müdigkeit stellt sich auch ein und der Wohlverdiente Schlaf mit dazugehörigen sanften Träumen ist zum greifen Nahe.
Doch, selbst nach einer Stunde ruhigstem Bettliegens will sich die erquickende Erlösung des geistigen sowie körperlichen Ruhestandes nicht einstellen. Sogar nach zwei Stunden liegt ein inzwischen immer wacher werdendes Etwas im Bett und hat im Geiste schon Schlafzimmerlampen designed (diese Idee ist wohl der geistige Höhepunkt dieser Nacht gewesen sein und wird möglicherweise in einem anderen Blogeintrag detaillierte Erwähnung finden).

Lange Rede kurzer Sinn wurde die Nacht wach verbracht, denn selbst nach kurzer Phase körperlicher Betätigung (sitzend sowie liegend auf der Wohnzimmercouch) war an ein Einschlafen nicht zu denken. Oder eben nur zu denken - jedoch ohne sichtbare Wirkung.
Deshalb Rate ich euch: “Wenn schon Körper und Geist zum Wachhalten gezwungen werden, stellt doch bitte etwas sinnvolles damit an.”

In diesem Sinne,
InFeaRence


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