Wir sitzen hier auf der Terrasse einer großzügig eingerichteten Dachgeschoßwohnung, unter uns schimmern die Straßen in ihrem typischen Gelb der Straßenbeleuchtung, über uns nur das dunkle Nichts der Nacht. Die Stadtberge verstecken sich im Herbstnebel. Es ist eine kühle, ruhige Nacht. Ich zieh an meiner Zigarette, man kann das Knistern des Tabaks hören. A. sitzt mir gegenüber und schlürft an seiner Bierdose.
Die Stille wird plötzlich durch einen Schrei gestört. Der kam aus der Wohnung, gefolgt von Gelächter. Nach wenigen Sekunden verstummt das kurze Zwischenspiel auch schon wieder, als ob nichts gewesen wäre. Ich greife nach meinem Bier, da sagt A.:”Schau dir H. sein Gesicht an, wie angestrengt er dreinschaut. Als würde ihm das was nützen.” Ich blicke zu H. hinüber, der am Esstisch sitzt. Sein Blick ist konzentriert, er scheint sich gerade an jemanden anzuschleichen, jederzeit bereit eine Salve abzufeuern. Blitzartig ändert sich sein Blick, die Augen weit aufgerissen schreit er laut auf. “Das war wohl nichts,” sage ich. A. grinst hämisch. “Lass uns auch wieder Spielen gehen.” Wir dämpfen die Zigaretten aus, nehmen noch einen letzten Schluck und gehen in die Wohnung zu unseren Laptops.
Es ist eine kleine Premiere für mich. Seit langem bin ich wieder auf einer Lanparty, seit längerem wieder nur als Spieler anwesend, seit sehr langem auf einer privaten LAN und seit einer unzählbar langen Zeit bin ich auf einer Lanparty in Salzburg. Gleich über 20 Teilnehmer haben sich hier eingefunden und obwohl ich nur genau zwei Leute kenne, breitet sich in den Räumen ein bekanntes Gefühl aus. Es macht einen Heidenspaß, den ich schon fast vergessen hatte.
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